SILBERTORPEDOS© by Claus Born |
Rapfen ! War mir eigentlich als ein Fisch der sich im Osten Europas tummelt bekannt. OK, Rhein-Main-Donau-Kanal, da kommt so einiges rüber zu uns an den Rhein. Und siehe da, Anfang der 90iger fangen wir auf einmal statt Lauben kleine kampfstarke Fischlein die sich todesmutig auf die Maden stürzen. Schnell finden wir heraus, dass es sich um Rapfen handelt. |
1994 fange
ich dann erstmals beim Hechtangeln einen 55cm
großen Rapfen mit dem Big S-Wobbler. Aber
noch reizt mich dieser Fisch nicht besonders.
Hecht und Zander fangen, das macht doch viel
mehr Spaß! Als meine bevorzugte Angelstelle dann zur angelfreien Zone erklärt wurde |
und ich
mich anderweitig orientierte, fing ich beim
Spinnfischen 1996 kurz hintereinander zwei
Rapfen von 40 & 48 cm. Mein Angel-Ziehvater
Ernesto fing dann Ende der 90iger einen Rapfen
von ca. 5 Pfd. auf totem Köderfisch. |
01.06.2005 |
Es dauert dann bis zum Sommer 2005, dass ich wieder auf die Silbertorpedos treffe. 1. Juni, die Raubfischangelei ist auf der Mainzer - Rheinseite wieder erlaubt. Früher Feierabend gemacht und schnell an die nahe liegenden Buhnenfelder gefahren. Bin eigentlich auf Zander aus, beim dritten Einholen des Köders (Illex Squirrel) attackiert ein Rapfen den Wobbler. Erneuter Auswurf und kurz vor der Steinpackung schnappt er erneut zu, diesmal greifen die Drillinge. Dann kann ich einen 58 cm großen Rapfen landen. Das bedeutet Persönliche Bestleistung und ein schöner Start in die Raubfischsaison. |
26.06.2005 |
Wochenende ! Ich bin mit Freunden samstags Abends auf einem "Weinhöfefest”. Das Wetter meint es gut mit uns, so vergehen die Stunden im Nu. Es wird 03:30 bis wir nach Hause kommen. Spontan beschließe ich direkt an den Rhein zufahren und den Sonnenaufgang dort beim Spinnfischen zu erleben. Ich wähle eine nur mit Wathosen erreichbare Stelle. |
An Ausrüstung
habe ich meine uralte, aber von mir geliebte
SportEx 2.40m Wurfgewicht 22g, und die Shimano
BeastMaster 2.70m Wurfgewicht 40g dabei. Ich erlebe einen fantastischen Sonnenaufgang, habe aber bis 08:00 keinerlei Kontakt mit einem Fisch. So beschließe ich im Rheinstrom zu angeln. Gegen 09:00 habe ich die Nase voll, gehe aber nochmals zum Einlauf, montiere den kleinen Illex Squirrel an die Sportex und werfe ihn in den Strudel des Einlaufes. Ich mache nicht mal 2 Kurbelumdrehungen, als es mir plötzlich fast die Rute aus der Hand haut! Ein gewaltiger Biss, noch nie habe ich so was erlebt. Der Fisch flüchtet, ich höre nur noch das Kreischen der Bremse der Shimanorolle. "Oh Nein, das darf nicht sein!" Der Fisch konnte sich vom Drilling befreien. Beim Betrachten des Wobblers muss ich feststellen, dass der Fisch die Drillinge aufgebogen hat. |
"Ihr
schuppigen Freunde, auf die Tricks habe ich
nur gewartet, jetzt wird aufgerüstet."
Ich wechsele auf die Shimano Beastmaster und montiere den größeren Squirrel, pfeffere den Illex so weit wie möglich raus. Gleich beim ersten Einholen, diesmal aus erheblicher Distanz wieder ein sehr heftiger Biss und jetzt quietscht die Bremse der TICA Rolle. Es passierte was passieren musste, dem Fisch gelingt die Flucht. Wieder wurden die Drillinge aufgebogen. Danach geht nichts mehr. Damals hatte ich schon die Silbertorpedos in Verdacht, bestätigt wurde das kurz darauf als mein Onkel an der Stelle einen 60cm großen Rapfen mit der Grundangel fing. Köder war ein Rotaugenstück. Mittlerweile nennen wir die Stelle nur noch: "RAPFENEINLAUF". Leider stieg dann der Wasserstand des Rheins erheblich, so dass erstmals der Rapfeneinlauf nicht erreichbar war. |
21.08.2005 |
Diesmal angele ich an der "Nato-Rampe". Wieder jagen die Rapfen wie verrückt kurz vor der Dämmerung. Seit Wochen versuchte ich alle möglichen Köder ohne jeglichen Erfolg. Irgendwie kam ich auf die Idee meine Cherrywood mit einem Mosa Miniwobbler zu bestücken. Und gleich beim zweiten Einholen knallte ein 43cm Rapfen auf den Wobbler Kurz danach hatte ich es mit einem 65+ Rapfen zutun, der sich aber von den kleinen Drillingen befreien konnte danach noch mal ein heftiger Biss -Fehlanzeige. Schließlich kurz bevor der Spuk zu Ende war konnte ich noch ein 30cm Rapfen mit dem Mosa fangen. Ok, sie sind nicht sehr groß, aber ein Anfang ist gemacht. Und an der leichten Cherrywood macht ein 43er Rapfendrill auch mächtig Spaß. |
01.09.2005 |
Wieder fische ich an der Nato-Rampe. Die letzten Tage konnte ich nur einen kleineren Rapfen auf den Mosa Wobbler fangen. Nicht gerade glücklich bin ich darüber. Es fängt an zu dämmern, und der Rapfenschwarm macht sich wieder bemerkbar. Mist, zu weit weg für die Ultraleicht Wobbler. Vor lauter Verzweiflung, nehme ich den guten alten ABU Droppen Weitwurfspinner aus der Tacklebox und montiere ihn an die leichte Sportex. Mühelos werfe ich den Spinner in die heiße Zone. Und diesmal bin ich nicht bei den "Losern". Ein kampfstarker Silbertorpedo stürzt sich auf den Spinner und kommt in Barrakuda-Manier aus dem Wasser geschossen. Aber die Kombination Sportex, Daiwa Laguna und 0.12er Fireline arbeiten diesmal zuverlässig zusammen und ich erlebe einen aufregenden Drill der mich allemal für die vielen Stunden die ich versuchte erfolglos die Rapfen zu überlisten entschädigt. Nach der Landung zeigt das Maßband genau 60cm. |
29.09.2005 |
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02.10.2005 |
Samstagmorgen,
natürlich beginnen wir an der Nato-Rampe. Wie in den letzten Wochen kommt der Rapfenschwarm in den frühen Morgenstunden wieder zum jagen an die Rampe. Diesmal sind wir mit dem ASP Spinner "bewaffnet". Und Tommy fängt schnell zwei halbstarke 40+ Rapfen. In dem ganzen Durcheinander der raubenden Rapfen verirrt sich ein Hechtschniebel auf meinen ASP-Spinner. Dann ist der Spuk wieder vorbei und ich beschließe auf die benachbarte Sandbank zu gehen und mein Glück im Flachwasserbereich zu suchen. Gleich beim ersten Wurf, noch bei der Eintauchphase des ASP-Spinners, knallt ein toller Rapfen auf den Köder. Satte 64cm misst der Einzelgänger. |
Standortwechsel! Wir fahren zum Altrhein, wo mein Onkel vor zig Jahren einen 5 Pfünder mit totem Köderfisch fangen konnte. Zu allererst werfen wir die aussichtsreiche Stelle von einer Sandbank aus an, und Tommy legt gleich los, diesmal mit dem Yo-Zuri Bananaboot Wie aus dem Nichts kommen die Rapfen aus der Tiefe des Altrheins und attackieren den Glider. Zwei ca. 45cm große Rapfen kann Tommy sicher landen |
Dann begehen wir die Querbuhnen und angeln direkt in der harten Verbindungströmung zwischen Hauptstrom und Altrhein. Und wiederum ist Tommy der glücklichere von uns beiden. Ein wunderschöner Rapfen lässt sich von dem Oberflächenköder täuschen. |
Als nächstes beschließen wir an den Rapfeneinlauf zu fahren. Und abermals wird der anstrengende Fußweg (mit Wathosen Teile des Altrhein überqueren, entlang glitschiger Steinschüttungen gehen, und sich durch Zugewucherte Weiden und Pappeln kämpfen) belohnt. Auch an dieser von mir empfohlene Stelle fängt Tommy nochmals einen 64er Rapfen. |
Der Rest des
Oktobers lässt dann leider wegen wichtiger
Terminarbeiten wenig Zeit zum Angeln, aber Anfang
November ist eine Woche Urlaub schon fest eingeplant. |
2. Teil |
Endlich Urlaub ! Da ich noch etlichen Resturlaub habe und meine Caroline mit Freundinnen eine Woche Marbella genießt, nehme ich Urlaub um nach Herzenslust zu Angeln, insbesondere will ich natürlich dem Rapfen nachstellen. |
04.11.2005 1. Tag der Rapfenjagd |
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Außerdem
ein Rapfenfehlbiss auf das Yo-Zuri Bananaboot, |
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Mit Olli auf dem Rhein mit dem Bananaboot rumgeschippert. Kein Biss. |
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Abends dann mit Tommy, bei tollen Panorama (Binger Loch!) wieder als Schneider nach Hause gegangen |
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Für
den nächsten Tag beschließen Tommy
und ich folgendes: Morgens geht es erst auf
die Hessische Rheinseite, wir wollen schwer
erreichbare Buhnenfelder (d.h. ohne Boot geht
da nichts) abfischen und anschließend
im Badenland im Rhein auf Rapfen fischen.
Hier hat mir Tommy FANGGARANTIE gegeben.
Da ich das nicht ganz glauben wollte, haben
wir um ein Restaurant Besuch bei einem Japaner
gewettet. Wer verliert zahlt die Zeche. Fange
ich einen Rapfen von mindestens 40 cm habe
ich verloren. |
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ICH ZAHL DIE ZECHE, ( ABER SEHR GERNE ) |
Aber der Reihe nach. Tommy und ich fingen in aller frühe (Kalt und viel Nebel) auf der hessischen Seite an zu Angeln. Von Rapfen keine Spur, nur ein 45er Hechtlein verirrte sich an meinem Frenzy Wobbler. |
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Danach fuhren
wir mit meinem Bananaboot auf die gegenüber
liegende Aue um dort die Buhnenfelder abzufischen.
Fehlanzeige! Schnell beschlossen wir, zusammen
zu räumen, und zum Oberrhein zu düsen
und den Rapfenfangplatz mit Fanggarantie zu
beangeln. |
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Als erstes
montieren wir beide den 110er Arnaud. |
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Jetzt nehmen wir die Oberflächenköder, Tommy den Water Moccasin ich den Mudsucker. |
Und jetzt
geht es erst richtig ab. Wie aus dem Nichts
kommen die Rapfen geschossen und schnappen
nach den Illex Ködern. Richtig wild sind
sie auf meinen Mudsucker. Aber mir fehlt die
Erfahrung mit Oberflächenköder,
und der Mudsucker hat bei einer Länge
von 110mm nur 2 Drillinge, das bringt Fehlbisse.
Anders mit dem Water Moccasin, schnell hat
Tommy seinen Zweiten und Dritten gefangen. Ich
habe Fehlbisse zum Weinen! Dann plötzlich,
ich will den Illex schon aus dem Wasser heben,
schießt vor unseren Füssen ein
gewaltiger Rapfen auf den Mudsucker los, greift
sich den Illex und das war's dann auch. Die
nächste Woche verkaufe ich das Sch...ding
bei Ebay. Da fehlt ein Drilling!!! |
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Kurz vor der Dunkelheit fängt Tommy dann noch seinen 69er, ebenfalls PB. |
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6 Rapfen
und noch ca. 20 Attacken, bei 15 haben wir
aufgehört zu zählen. |
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Tommy fing
wie üblich mit dem Water Moccasin, meiner
ging auf den erst neu erworbenen Illex Bunny. |
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Dann versuchte ich es wieder mit dem Arnaud, der mir nochmals zwei Rapfen brachte. |
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Nachdem ich
diesmal den ersten Rapfen fangen konnte, legte
Tommy mit seinem Water Moccasin richtig los
und legte erstmal eine ordentliche Serie hin: |
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Viel zu schnell
war es dann halb vier. Aber 16 gefangene Rapfen
sind wahrlich keine schlechte Fangquote, und
versüßten uns den Tag. |
26.11.2005 |
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Danach 90 Minuten nix, war wohl ein Einzelgänger Tommy hat mit dem Gummifisch fast einen Hecht, geht aber bei der Landung verloren. Ich angele lustlos mit dem Arnaud an der vierten Buhne und plötzlich haut wieder einer rein. Ein toller Drill, da der Rapfen nicht aufgeben will und zeitweise in den Rheinstrom flüchtet. Der Fisch bringt es auf 66cm. |
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Dann fängt
Tommy einen Rapfen auf Gummifisch, und einen
auf Popper. Ein 42er geht noch auf meinen Arnaud.
Dann wechsele ich auf DeepDiver Illex. Erwische
damit einen 40er Rapfen und als Abschluss einen
57er Zander. |
ENDE |
Noch nie
in meinem Anglerleben habe ich so gezielt
einer Spezies nachgestellt. Nur durch Tommy,
den ich zufällig im September kennen
gelernt habe und der mich im "Fachgespräch" als "clausborn" von
barsch-alarm.de identifizierte und mich immer
wieder zum Angeln auf Rapfen animierte, konnte
ich diese aufregenden Wochen erleben. |